Regionen Frankreichs
Die Bretagne
mit der zerklüfteten Küste oder die Bretagne mit den grünen Buchten; die Bretagne
der uralten keltischen Traditionen oder die Bretagne der dynamischen modernen Städte. Dieser "Zipfel
Kontinentaleuropas" bietet eine ganze Palette seines Zaubers und seiner Kontraste.
Bretagne ist die größte Halbinsel Frankreichs. Die an der Atlantikküste gelegene Region
ist 27208 Quadratkilometer groß und hat über 3,199 Millionen Einwohner (Stand 2010) bestehend aus vier
Départements Côtes d’ Armor (bret. Aodoù–an-Arvor),
Finistère (bret. Penn–ar–Bed), Morbihan
(bret. Mor–bihan) und Ille–et–Vilaine (bret. Ilh–ha–Gwilen).
Die Hauptstadt ist Rennes (bret. Roazhon, 207178 Einw.) Die wichtigsten Städte außer Rennes sind
Brest (141303 Einw.), Lorient (57240 Einw.), St–Brieuc (46250 Einw.), Quimper (63550 Einw.), Vannes
(52515 Einw.) und St–Malo (46342 Einw.). Die Einwohnerzahlen stammen aus dem Jahr 2010. Bis auf Rennes
liegen sie alle an der Küste.
Der Name Aremorica (bret. Arvorig), "Land am Meer", stammt von den Galliern und
bezeichnet die Küstenzone. Das Landesinnere wurde von der Bevölkerung Argoat
"Waldland" genannt. Die bretonische Küste ist ca. 1200 km lang (Luftlinie sind es nur ca. 600 Km)
sie ist eine Aneinanderreihung von Kaps, Spitzen und Felsen, in deren Schutz Küstenstreifen, Buchten, Golfe,
Strände, und Häfen liegen. Ein seltsames Spiel, das man über mehrere Generationen verfolgen müsste,
um seinen wahren Sinn begreifen zu können. Die starke Gliederung ist nur zum Teil auf die Einwirkung des Meeres
zurückzuführen.
Rein geologisch gesehen ist die bretonische Halbinsel Bestandteil des Armorikanischen Massivs,
das wiederum ein Teil des Herzynischen Gebirges ist. An der Westseite der bretonischen Halbinsel liegen die typischen
Landschaften. Es sind dunkle Klippen, zerklüftete, 50 bis 70 m hohe Vorgebirge, Inseln, Felsen und Riffe deren
eindruckvolle Wildheit sich auch in den Ortsnamen der Dörfer niedergeschlagen hat. So gibt es eine schmale Stelle,
die "Passage der großen Angst" (Fromveur) heißt, eine "Bucht der Hingeschiedenen",
eine "Hölle von Plogoff". In Trégastel und Ploumanac’h
sieht man die 20 m hohen übernander getürmten rosagefärbten Granitblöcke, das Cap –
Fréhel aus rötlichem, grauem und schwarzem Gestein, das 70 m hoch über dem Meeresspiegel
herausragt und wird vom Meer tosend umspült oder die Höhlen von Morgat mit ihrer starken
Gesteinsfärbung. Unvergesslich sind die Buchten von Brest, Douarnenez und der
Golf von Morbihan ("Kleines Meer") mit seinen Inseln (Île d’Arz, Île aux
Moines und die Insel Gavrinis mit dem Fürstenhügel). Flach sind im Norden
die Bucht des Mont Saint–Michel, im Westen die Bucht von Audierne, im Süden die Küste
zwischen Port – Luis und der Halbinsel von Quiberon sowie der Strand von La Baule, der einen
Vorgeschmack auf die Sandstrände südlich der Loiremündung gibt. Überall, wo die Küste direkt
dem Seewind ausgesetzt ist (Kaps, Klippen) gibt es wegen des starken Salzgehaltes der Luft keinen Pflanzenwuchs. An den
geschützten Stellen hingegen gedeiht eine Fülle von Zierpflanzen (Kamelien, Hortensien, Rhododendren, Agaven
und Palmen).
Die Bevölkerung verteilt sich sehr ungleichmäßig über das Land. Das Landesinnere
ist schwach besiedelt. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in den Städten entlang der bretonischen
Küste.
Die Bretonen versuchen weiterhin ihre Kultur zu bewahren. Dies zeigt sich in der Beibehaltung der bretonischen Sprache,
der Bräuche, in der Verbreitung der Musikinstrumente (Vorform der Klarinette – Bombarde und bretonischer
Dudelsack – Biniou kos) und Trachten. Oft sieht man auch die berühmten weißen Spitzenhauben auch
coiffes gennant als Kopfbedeckung der Frauen. Gepflegte bretonische Kultur und viele Sehenswürdigkeiten
(Dinan, Rennes, Carnac, Tréguier, Saint–Malo, Quimper) machen aus der Bretagne ein beliebtes Reiseland
für zahlreiche deutsche und ausländische Touristen.
Entfernungen zwischen den größten Städten der Bretagne:
• Rennes → St–Brieuc 101 km; Brest 240 km; Quimper 201 km; Lorient 149 km; Vannes 110 km;
Paris 352 km
• St–Brieuc → Brest 144 km; Quimper 119 km; Lorient 106 km; Vannnes 100 km; Paris 454 km
• Quimper → Lorient 64 km; Vannes 115 km; Paris 570 km
|