Der kleine Hafenort, der mittlerweile nach Perros-Guirec eingemeindet ist, hat sich zu einem der meistbesuchten Ferienorte
der Rosa Granitküste gemausert. Her liegen die Steinkolosse, die Namen wie "Hase",
"Teufelsschloss" oder "Schildkröte" tragen. Der Bucht gegenüber thront auf einer Klippeninsel
Schloss Costaérès. Es entstand 1892 im Auftrag des polnischen Ingenieurs Bruno Abdank Abakanovicz, der die
Insel von einem hier Kartoffeln züchtenden Perroser Zöllner erworben hatte. Das Schloss wurde bald Treffpunkt
einer illustren Gästeschar aus Künstlern und Schriftstellern. Henryk Sienkiewicz soll hier seinen Roman
»Qou vadis« geschrieben haben, für den er 1905 den Nobelpreis erhielt. 1989 kaufte der
Kabarettist Didi Hallevorden das Schloss als Feriensitz. Als ein Weg zwischen Meer und Wolken verbindet der 4,4 km
lange Zöllnerpfad Ploumanac´h mit Perros-Guirec. Der Spaziergang beginnt am geschützten
Hafen von Ploumanac´h säumt den Strand, umrundet die Halbinsel und führt an Min Ru vorbei.
Hinter dem Leuchtturm durchläuft der markierte Küstenweg eine Heidenlandschaft. Er endet am Strand von Trestraou
mit dem Kalvarienberg Kroaz–ar– Maen aus dem 17. Jh..
Oratorium des Heiligen St–Guirec auf dem Strand von Ploumanac´h
Bei Ebbe ragt die kleine, überdachte Andachtsstätte, dem Heiligen St–Guirec geweiht,
aus dem ruhigen Wasser der Bucht von Ploumanac´h. Vor über 1400 Jahren ist angeblich der hochverehrte englische
Mönch hier an Land gegangen, um die Heiden zu missionieren. Zum Gedenken an Ihn wurde im 12. Jh. ein mit seinem
hölzernen Standbild versehenes Oratorium (bezeichnet ursprünglich den Ort der Zusammmen– kunft zum Gebet)
errichtet, das bei Flut bis zu den Säulen verschwindet und nur bei Ebbe über den Strand zu Fuß zu erreichen
ist. Um die Gedenkstätte des St–Guirec entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Brauch, der die jungen Damen des
Ortes anzog: Sollte dem Mädchen, das der Holzfigur des Heiligen mit einer Nadel in die Nase stach, noch im selben Jahr
ein gut aussehender Bräutigam begegnen. Die geplagte Holzskulptur wurde vor Jahren durch eine Granitskulptur ersetzt,
die aber in der Nasengegend schon wieder deutliche Spuren der Verwüstung zeigt.
Direkt am Strand mit Blick auf das Schloss befindet sich das Hotel Saint Guirec et de la Plage mit dem Restaurant Coste Mor.
Im Restaurant werden Fisch– und Meeresfrüchte–Spezialitäten angeboten. Für weitere Informationen
über das Restaurant bitte die Webseite des
Restaurants öffnen.
Ile Grande
Von Trégastel kommend (D788) verbindet eine kleine Brücke bei Penvern die flache Ile Grande mit dem Festland.
Auf dem mit 35 m höchsten Punkt der Insel wurde in Neolithikum ein Dolmen (Megalithischer Bau aus
großen Steinplatten, der als Grabstätte diente) angelegt, das »Ti ar hornandoned«, das Haus der
Kobolde. Bis Heute wird auf der Insel Granit bleu gebrochen, der wegen seiner Färbung sehr gefragt ist. Die seit
1984 ansässige Vogelschutzstation bittet im Juli und August tgl. Fahrten und Führungen an.
Menhir de St–Uzec (auch Saint–Duzec)
Menhir ist eine bretonische Bezeichnung für einen hochkant aufgerichteten "großen
Stein" oder Megalith. Sie bedeutet «Langer Stein» (maen = Stein, hir = lang) und fand bereits Ende
des 18. Jh. als wissenschaftlicher Begriff Eingang in die archäologische Fachliteratur Frankreichs. Bald wurde
die Bezeichnung auch in Europa übernommen.
Für die Missionare waren Menhire Teufelszeug. Um ihren Zauber zu entkräften, wurden sie christianisiert und
ein Steinmetz beauftragt, den Menhir mit einem Kreutz zu versehen. Der unbekante Meister des Menhir de St–Uzec
kam seine Aufgabe gewissenhaft nach. Im Jahr 1674 meißelte er auch in den oberen Teil des 8 m hohen Steins,
der zwischen 4500 und 2000 v. Chr. nördlich der D21 in Richtung Lannion aufgestellt würde, christliche
Symbole ein. Auf seine Rückseite sind tiefe, regelmäßige Rillen (Karrenerrosion) mit einer Tiefe von 25 cm
in den Stein gegraben (das zeigt dass der Stein eine Zeit lang gelegen hat).
Anfahrt: Auf der D788 von Trégastel kommend bis zu D21 fahren (es sind ca. 6 km), dann
sofort hinter der Steinbrücke links abbiegen. Nach ca. 100 m hinter dem Pizzeria–Restaurant (auf der rechten Seite)
die D21 verlassen und links abbiegen (Schilder beachten).
Trégastel
Der 1880 gegründete Badeort ist für seine Felsformationen berühmt. Der eigentliche Ferienort, von den
2000 Einwohnern als Ste–Anne bezeichnet, liegt um den kleinen Hafen Coz–Pors, der ältere Ortsteil
Le Bourg landeinwärts auf einem Hügel. Zur Freude seine Gäste hat Trégastel ein Dutzend Sandstrände.
Abenteuer unter Wasser:
In Felsgrotten aus rosa Granit präsentiert das im Jahr 2006 renovierte
Aquarium Marin am Bulevard du Coz–Pors in 26 Wasserbecken die bretonische Unterwasserwelt:
Seesterne, Anemonen, Krebse und vieles an Fischen. Enorm detailgetreu zeigt ein 30 m² großes Modell einen
Ausschnitt der Granitküste und die Auswirkungen der Gezeiten auf die Natur. Ganz in der Nähe des Aquariums befindet sich
ein großer kostenloser Parkplatz.
Öffnungszeiten 2013
Eintrittspreise (Januar 2013) : Erwachsene 7,80 €, Kinder von 4 bis 18 Jahre 5,40 €
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