Die Pointe du Raz liegt malerisch an der Westspitze der Cornouaile. Pausenlos brandet der Atlantik gegen den 70 m hohen
Felskamm, nagt Buchten und steile Schluchten in den harten Granit. Der Wind hat den Fels kahl gefegt, einzig Ginster, Heide
und einige Gräser ducken sich unter dem hohen Himmel. Peitschender Wind, donnernde Brandung, stobende Gischt: Besonders
bei stürmischem Wetter beeindruckt das Naturschauspiel an der Westspitze Frankreichs. Bis zu Entdeckung Amerikas hörte
die Welt hier auf. Das Kap gehört zu den meist besuchten Plätzen der Bretagne. Mehr als eine Million Besucher
jährlich machten in den letzen Jahren eine gründliche Sanierung des Naturdenkmals erforderlich. Die hässlichen
Zweckbauten aus dem Jahr 1962 wichen einem neuen Besucherzentrum samt gebührenpflichtigen Großparkplatz 800 m landeinwärts,
von dem ein gasbetriebener Bus pendelt. Die Parkgebühr wird bei der Ausfahrt bezahlt und beträgt 6 €/Tag. Zu Fuß dauert der
Weg zu Spitze von Parkplatz aus ca. 15 Minuten. Auf dem Felsplateau stehen Heute ein Leuchtturm und die Statue Notre–Dame–des–Trépassé
aus dem Jahr 1904. Richtig zu genießen ist das Weltende auf einem Rundgang um die Kapspitze. Auf einem teilweise
schwindelerregenden Felspfad nah am Abgrund können Sie sich zur endgültigen Spitze vorarbeiten und nach einem
angemessen Aufenthalt auf der vordersten Felsplatte auf der anderen Seite zurückkehren. Schwierige Stellen sind mit Seilen gesichert.
Auch an der etwa 5 km nördlich gelegenen Pointe du Van schränken die Renaturierungsmaßnahmen
inzwischen das Herumwandern am Kap ein. Unmittelbar am Steilabfall steht hier die kleine Kapelle St–They, in der die
Fischerfrauen früher um gute Winde für ihre Männer beteten. Zwischen den beiden Kaps erstreckt sich die flache
Baie des Trépassés, die Bucht der Dahingeschiedenen. Der nördliche Küstenabschnitt
bis Duarnenez ist eine einzige Felsküste. Höhepunkt ist das Cap Sizun mit einem bekannten
Vogelschutzgebiet, dessen Besuch in der Brutzeit im Frühjahr und Frühsommer lohnt. Möwen,
Kormorane, Eissturmvögel, Trottellummen und Alken sind zu beobachten.
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