Die Stadt Colmar,
   

mit 67.000 Einwohnern nach Straßburg und Mülhausen drittgrößte Stadt des Elsass, ist eines der attraktivsten Ausflugsziele in der Region. Die Stadt, 823 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, erhielt durch Friedrich II. Stadtrechte, wurde 1226 Reichsstadt und Mitte des 14. Jahrhunderts Mitglied im Zehnstädtebund. Seit 1673 gehört Colmar zu Frankreich. Colmar war gegen seinen Willen französisch geworden und hatte dies aber nicht zu bereuen. Im Jahr 1698 wurde es zum Sitz des Souveränen Elsässser Rates und so mit zur gerichtlichen Haupstadt der Provinz. Nach der französischen Revolution wurde Colmar Sitz der Präfektur des Departements Haut-Rhin.
Touristische Anziehungspunkte sind die reizvolle, im Krieg unversehrt gebliebene Altstadt und die Museen mit bedeutenden Kunstschätzen.
Am Nordrand der Stadt liegt das ehemalige Dominikanerinnenkloster St. Johannis unter den Linden. Hier ist das Museum Unterlinden untergebracht. Der Kreuzgang des Klosters ist aus rotem Vogesensandstein erbaut. In der Kapelle ist der berühmte von Matthias Grünewald ausgestellt, der ihn Ende des 13. Jahrhunderts für das Antoniterkloster in Isenheim malte. Sehr sehenswert ist auch der Passionsaltar aus dem Atelier von Martin Schongauer und andere Kunstschätze.

Die Fußgängerzone - eine der größten Europas - ermöglicht es den Besuchern, die zahllosen Reichtümer eines Kulturerbes zu besichtigen und zu bewundern, das die Zeit vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert umfasst.
Ein Rundgang durch die Altstadt führt vom Museum Unterlinden durch die Rue de Tête am mit über 100 Köpfen geschmückten Maison des Têtes vorbei zur Dominikanerkirche (Eglise des Dominicains). Die im Jahr 1283 erbaute Kirche ist heute Museum und beherbergt als bedeutendstes Werk Martin Schongauers "Madonna im Rosenhag" (Meisterwerk der gotischen Malerei aus dem Jahr 1473).
Beim Gang durch die Straßen kann man sich auch die zahlreichen schönen Laden- und Wirtshausschilder und die Dächer in ihrem abwechslungsreichen Farbenspiel ansehen oder am Quai de la Poissonnerie entlanggehen.

Colmars wichtigster Sakralbau ist das Martinsmünster (Cathédrale St. Martin) mit wertvollen Glasfenstern. Nahe dem Martinsmünster befindet sich das wohl schönste Fachwerkhaus (das um 1537 erbaute Pfisterhaus), sehenswert ist auch das benachbarte Haus "Zum Kragen". Empfehlenswert ist auch ein Besuch im Museum Bartholdi (Schöpfer der New Yorker Freiheitsstatue), das im Geburtshaus des Bildhauers untergebracht ist.

Das nicht weit entfernte alte Kaufhaus (Ancienne Douane) ist der größte mittelalterliche Profanbau der Stadt. Das Gebäude mit bunt glasiertem Ziegeldach diente als Warenlager und Gerichtssaal.
Ein Spaziergang durch das sich anschließende Viertel Klein–Venedig (Petite Venise) ist lohnenswert. An dem Flüsschen Lauch liegen malerische, blumengeschmückte Fachwerkhäuser.

Und wer noch einen Ausflug ins Mittelalter machen möchte: westlich von Colmar bei Eguisheim beginnt die 11 km lange kurvenreiche Straße der 5 Burgen von Süden nach Norden durch die Berglandschaft westlich des Rheintales. Endpunkt der Strecke ist die Stadt Wintzenheim am Eingang des Münstertales.

Ausflugsziele ...

sind Neuf–Brisach (Neu–Breisach; ab 1698 als Festungsstadt am Rhein angelegt ist und vollständig erhalten), Turkheim – wo im Sommerhalbjahr ab 22 Uhr ein Nachtwächter seine Runde macht – als Fachwerk – Winzerort mit drei Tortürmen (14. Jh.); Ammerschwihr mit dem Feinschmeckertreff "Aux Armes de France" beim Schelmenturm (16. Jh.) sowie der Höhenluftkurort Trois–Epis (Drei Ähren) als Ausgangspunkt für Vogesenwanderrouten.

Anfahrt:

von Freiburg im Breisgau über Breisach nach Colmar (ca. 50 km)
von Offenburg über Straßburg nach Colmar (ca 90 km)



 
     

   © 2006.04.08 by Andrej Smigoc Krefeld