Bad Niederbronn liegt am Ausgang der Nordvogesen in der Rheinebene am Falkensteinerbach.
Niederbronn wurde 48 v. Chr. von den Römern gegründet, die die Heilkraft der Niederbronner Quellen entdeckten.
Die ersten Nachweise römischer Badetätigkeit stammen aus dem Bereich des heutigen Casinos. Heute kann man das
18° C warme Wasser an dem vor dem Rathaus sprudelnden Brunnen probieren. Im 5. Jahrhundert fiel die Siedlung den Unruhen
der Völkerwanderungszeit zum Opfer. Erst unter den Grafen von Hanau–Lichtenberg im späten 16. Jahrhundert
wurden die Heilquellen wiederentdeckt. Die Industriellenfamilie De Dietrich ist seit dem 18. Jahrhundert Besitzer der Quellen.
Aus Niederbronn kommen auch die Niederbronner Schwestern, die hier 1849 Orden der Schwestern vom Göttlichen Erlöser zur
Verpflegung armer Kranken und zur Unterstützung anderer Armen gegründeten. Der Orden hat heute allerdings seinen Sitz in
Fachwerkdorf Oberbronn ca. 3 km entfernt von Niederbronn.
Wirtschaft und Fremdenverkehr
Bad Niederbronn verfügt über zwei Heilquellen, die source romaine (römische Quelle) und die source celtique
(keltische Quelle). Sie helfen vorwiegend bei rheumatischen und degenerativen Erkrankungen. Auch heute stehen Tourismus und
Badebetrieb im Mittelpunkt der Wirtschaft von Bad Niederbronn. Im Jahr 1905 wurde das Wasser der Niederbronner Quellen offiziell
als gesundheitsfördernd anerkannt. Über 500 Arbeitsplätze hängen am Bädertourismus. Die Heilmethoden und
Therapieanwendungen im Thermalbad, Quellen in Niederbronn umfassen vom Wellness–Wochenende im Elsass bis zu mehrwöchigen
Thermalkuren die ganze Palette von therapeutischen Thermalanwenugen. Es gibt ferner auch ein Spielcasino. Am Freitag ist Markttag.
Auf dem Soldatenfriedhof Niederbronns den man über die Rue du Cimentière Militaire erreicht ruhen 15.403 Gefallene,
zu 95 % deutsche, aber auch Soldaten anderer Nationen und Zivilpersonen.
In Bad Niederbronn ist das archäologische Museum der Nordvogesen angesiedelt. Vor allem der Archäologie gewidmet,
präsentiert dieses Haus ein vollständiges Panorama der archäologischen Untersuchungen der Vogesen im Norden des
Elsass, der Vorgeschichte an der industriellen Archäologie. Im Museum wird die vorgeschichtliche Zeit im Elsass von
verschiedenen Werkzeugen in Stein und durch eine regionale Eigentümlichkeit dargestellt: die gravierten Zufluchtsorte.
Aus der galloromanischen Ära wird Niederbronn als antiker Kurort dargestellt. Funde in der Umgebung von Bad Niederbronn,
und Ausgrabungen vom Frohret de l´Ebershoeltzel wo ein gallo–romanisches Heiligtum von Merkur gefunden wurde
(Mercurius "deutsch kurz Merkur" war ein Gott in der römischen Religion. Sein Name geht auf das lateinische Wort
merx, Ware, zurück. Er wurde mit dem griechischen Hermes gleichgesetzt. Dessen Herkunft und übrige Eigenschaften wurden
auf ihn übertragen. Er gilt als der "Götterbote", Gott der Händler und Diebe), ergänzen die Exposition
im Archäologischen Museum von Niederbronn im Departement Bas–Rhin. Weitere Museumsstücke befassen sich mit der
mittelalterlichen Zeit im Elsass und der Nordvogesen, der Gegend vom Schloß vom Hohenfels, wo sukzessive Ausgrabungen
zahlreiche Zeugnisse des mittelalterlichen Alltagslebens im Norden der Vogesen geliefert haben. Vervollständigt wird die
Museums–Sammlung durch die neuen Ausgrabungen vom Schloß von Schoeneck. Vor allem beeindruckt eine sehr schöne
Sammlung von Schmelzpfannen aus den Schmieden vom Jaegerthal ca. 6 Km von Niederbronn entfernt. Sie bekundet Anfang und Entwicklung
der Metallindustrie in der Gegend des nördlichen Elsass. Ausflugsziele in der Umgebung sind die Burgruine Wasenbourg und der
Aussichtsturm auf dem Großen Wintersberg.
Grundriss der Burgruine Wasenbourg
Legende:
1 Graben
2 Burgmauer
3 Palais (großer Saal)
4 Felsenkeller
5 Zisterne im Graben
6 Zugang zum Palais
7 frühgotisches Maßwerkfenster (bunte Bleiglasfenster)
8 zwei Aborterker (WC´s)
9 südlicher Burghof
10 Zugang zum Osthof
11 östlicher Burghof
12 östlicher Felskopf
Sport
In Niederbronn wurde von 2008–2010 im Frühsommer die Challenge France (ein lizenzierter Ableger der Challenge Roth) ausgetragen – ein Triathlon über die Mitteldistanz.
Etwa 1.200 Athleten aus allen Kontinenten der Welt stellten sich hier der Herausforderung über die Distanzen 1,9 km schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen. Das Schwimmen
über 1,9 km fand im etwa 19 km von Niederbronn entfernt liegenden See von Moutherouse statt und das Radfahren fand im Naturpark der Nordvogesen statt.
Oberbronn
Von Niederbronn fährt man über die D 28 ca. 3 km nach Oberbronn, einem liebenswerten Ort mit ca. 1500 Einwohnern
hoch über der Rheinebene. Entlang der gepflasterten Hauptstraße reihen sich schöne Fachwerkhäuser aneinander. Einige von ihnen sollten
Sie genauer betrachten, da Sie mit mittelalterlichen Zunftzeichen geschmückt sind. Eine Brezel markiert das Haus, in dem der Bäcker seinem
Handwerk nachging. Ganz in der Nähe wohnte ein Fassbauer, und gegenüber dem Rathaus steht ein Winzerhaus mit Erker aus dem Jahre 1610, dessen
rechter Eckpfeiler von einem Bacchus (frühe Scheurebe → ist eine weiße Rebsorte) geschmückt ist.
Dieses und andere Winzerhäuser belegen, dass man in Oberbronn einst Wein angebaut hat. Eine Spezialität des Ortes ist das Gericht Blutwurst mit Kastanien,
da die Esskastanienwälder rund um Oberbronn an den Hängen der Vogesen eine der Zutaten liefern.
|