Rebsorten in Elsass
   

Die wichtigsten Rebsorten:

Gewürztraminer, Geschmack: halbtrocken, lieblich, geschmeidige Säure, fett und fleischig. Der Gewürztraminer ist die ideale Einführung ins Elsass. Klassischer Aperitif.

Riesling, Geschmack: trocken, etwas nervige Säure, rund, passt zum elsässischen Essen einfach wunderbar. Dieser Wein bietet ein sehr edles Bukett mit mineralischen, bisweilen auch blumigen Noten. Ein Wein, der ein ausgezeichnetes Alterungspotential besitzt.

Pinot Gris‏, Geschmack: trocken, frische lebhafte Säure, Wein mit deutlich wahrnehmbaren Extraktstoffen. Er ist körperreich, rund und bietet ein langäwhrendes Geschmackserlebnis. Für den Pinot Gris kennzeichnend sind die waldigen, bisweilen rauchigen Nuancen. Er entwickelt eine sehr charakteristische Üppigkeit und Geschmacksfülle.

Muscat ist ein sehr aromenreicher Wein, der wunderbar den Eindruck frischer Trauben vermittelt. Im Unterschied zu den süßen Muscatweinen Südfrankreichs weist er einen trockenen Charakter auf.

Pinot Blanc, Geschmack: trocken, rund, durchgegorener Wein. Die eigentliche Bestimmung des elsässischen Pinot Blanc ist die des perfekten Begleitweins vieler elsässischer Gerichte. Er kommt immer dann zum Einsatz, wenn das Gericht nach einem fülligen Wein mit milder Säure verlangt.

Silvaner ist ein besonders frischer und leichter Wein, der eine verhaltene Fruchtigkeit zeigt. Angenehm, erfrischend und mit schönem, lebhaftem Temperament.

Pinot Noir, Geschmack: halbtrocken, lieblich, leicht tanninhaltig, rund. Die einzige Rebsorte, aus der im Elsaß ein Rot– beziehungsweise ein Roséwein hergestellt wird. Der Pinot Noir wird an seiner typischen, fruchtigen Geschmacksnote, die an Kirschen erinnert, erkannt. Dieser Wein kann auch im Eichenfaß ausgebaut werden, was seinen Aromen dann eine noch kräftigere, komplexe Struktur verleiht.

Der Kelvener von Heiligenstein: Bei dieser Rebsorte handelt es sich um eine weniger aromatische Variante, die vom alten Traminer oder Savagnin rose abstammt. Besonders in der Gastronomie wird er geschätzt. Er darf nur in streng abgegrenzten Parzellen, die bei Heiligenstein und in einigen angrenzenden Gemeinden liegen, kultiviert werden.

Gentil und Edelzwicker sind harmonische Cuvées mehrerer weißer Rebsorten (mindestens zu 50 % müssen Riesling, Tokay Pinot Gris, Gewürztraminer oder Muscat verwendet werden).

Der Wein muss beim Verkauf in Flaschen, die hier schmal und hochgezogen sind, abgefüllt sein. Die Flaschen werden aufgrund ihrer Form als flûte (Flöte) bezeichnet.

Elsass muss die Bezeichnung "Tokayer" aufgeben. Das Elsass wird ab dem Jahr 2007 keine Weine mehr unter der Bezeichnung "Tokayer" auf den Markt bringen. Lediglich Weine aus der Tokaj–Region im Nordosten Ungarns dürfen sich dann noch so nennen.

Route des Vins d´Alsace (die Weinstraße). Die 1953 eingerichtete Elsässer Weinstraße berührt auf 170 km Länge in Nord–Süd–Richtung mit 67 der 119 Elsässer Weinbaugemeinden und mehr als 300 Weingütern davon 48 der 51 Grand Cru–Einzellagen.

Qualitätsbezeichnungen:

Alsace Grand Cru: Qualitativ hochstehende Lagen haben Anrecht auf die Bezeichnung "Grand Cru"

Auszug aus dem Offizialisierungsdekret der INAO : III. – Les vins à appellation d´origine contrôlée « Alsace grand cru ».

In der Liste der Einzellagen aller Grands Crus in Elsass sind der Name der Lage, der Ort und die Rebfläche in Hektar (ha) angegeben.

Grand Cru Einzellagen

Grand Crus im Département Bas–Rhin

Altenberg de Bergbieten, (Bergbieten, 29.06 ha)
Bruderthal, (Molsheim, ca. 18 ha)
Engelberg, (Dahlenheim, ca. 15 ha)
Frankstein, (Dambach la Ville, ca. 56 ha)
Kastelberg, (Andlau, 5.82 ha)
Kirchberg de Barr, (Barr, 40.63 ha)
Moenchberg, (Andlau und Eichhoffen, 11.83 ha)
Muenchberg, (Nothalten, 17.7 ha)
Praelatenberg, (Orschwiller und Kintzheim, ca. 19 ha)
Steinklotz, (Marlenheim, 40.6 ha)
Wiebelsberg, (Andlau, 12.52 ha)
Winzenberg, (Blienschwiller, 19.2 ha)

Grand Crus im Département Haut-Rhin

Altenberg de Bergheim, (Bergheim, 35.06 ha)
Altenberg de Wolxheim, (Wolxheim, ca. 31 ha)
Brand, (Turckheim, 57.95 ha)
Eichberg, (Eguisheim, 57.62 ha)
Florimont, (Ingersheim, ca. 21 ha)
Froehn, (Zellenberg, ca. 15 ha)
Furstentum, (Kientzheim und Sigolsheim, 30.5 ha)
Geisberg, (Ribeauvillé, 8.53 ha)
Gloeckelberg, (Rodern und Saint-Hippolyte, 23.4 ha)
Goldert, (Gueberschwihr, 45.35 ha)
Hatschbourg, (Hattstatt und Voegtlinshoffen, 47.36 ha)
Hengst, (Wintzenheim, 75.78 ha)
Kaefferkopf, (Ammerschwihr, 71.65 ha)
Kanzlerberg, (Bergheim, 3.23 ha)
Kessler, (Guebwiller, 28.53 ha)
Kirchberg de Ribeauvillé, (Ribeauvillé, 11.4 ha)
Kitterlé, (Guebwiller, 25.79 ha)
Mambourg, (Sigolsheim, ca. 62 ha)
Mandelberg, (Mittelwihr, ca. 22 ha)
Marckrain, (Bennwihr und Sigolsheim, ca. 59 ha)
Ollwiller, (Wuenheim, 35.86 ha)
Osterberg, (Ribeauvillé, ca. 25 ha)
Pfersigberg, (Eguisheim, ca. 75 ha)
Pfingstberg, (Orschwihr, ca. 28 ha)
Rangen, (Thann und Vieux–Thann, 18.81 ha)
Rosacker, (Hunawihr, 26.18 ha)
Saering, (Guebwiller, 26.75 ha)
Schlossberg, (Kaysersberg und Kientzheim, 80.28 ha)
Schoenenberg, (Riquewihr, ca. 53 ha)
Sommerberg, (Niedermorschwihr und Katzenthal, 28.36 ha)
Sonnenglanz, (Beblenheim, 32.8 ha)
Spiegel, (Bergholtz und Guebwiller, 18.26 ha)
Sporen, (Riquewihr, ca. 24 ha)
Steinert, (Pfaffenheim, 38.9 ha)
Steingrubler, (Wettolsheim, 22.95 ha)
Vorbourg, (Rouffach und Westhalten, 72.55 ha)
Wineck–Schlossberg, (Katzenthal und Ammerschwihr, 27.4 ha)
Zinnkoepflé, (Westhalten und Soultzmatt, 68.4 ha)
Sonnenkoepflé, Riesling und Grauburgunder (Pinot gris) auf Muschelkalkböden
Zotzenberg, (Mittelbergheim, 37 ha)

Um Elsässer Grand Crus unter den besten Bedingungen zu verkosten, ist es nötig, einige Regeln für Lagerung und Servieren zu beachten: Die Elsässer Grand Crus, wenn sie auch jung angenehm zu trinken sind, gewinnen an Qualität, wenn sie lange gelagert werden (5 – 10 Jahre) in einem dunklen und gut gelüfteten Keller mit konstanter Temperatur zwischen 10 und 15 °C. Die Flaschen sollten liegen, damit der Wein ständig Kontakt mit dem Korken hat. Elsässer Grands Crus werden frisch, aber nicht eiskalt bei einer Temperatur von 8 °C und in einem farblosen, langstieligen Glas serviert. Die AOC Grand Crus sind gastronomische Weine par Excellence, die jeden Gang eines Menüs auf das Feinste unterstützen. Der Muscat d´Alsace ist ein perfekter Apéritif. Der Riesling Grand Cru begleitet wunderbar Meeresprodukte, Fisch, Krustentiere und Schalentiere. Der Pinot Gris (Grauburgunder) ist ideal zu weißem Fleisch, Wild und Geflügelleberpastete. Der Gewürztraminer begleitet meisterhaft Desserts und Käse.

Sélection de Grains Nobles (SGN): Auslese von Trauben mit hohem Reifegrad und oft mit Edelfäule
Vendange Tartive (VT): Spätlese. Der Mindestreifegrad ist vorgeschrieben.
Die AOC Crémant d´Alsace: Seit 1976 dürfen die Crémants diese Bezeichnung tragen. Schaumwein nach der Champagnermethode wurde schon im 19. Jahrhundert hergestellt. Als Basis für die Schaumweine dient meist Pinot blanc und Pinot gris. Weitere zugelassene Sorten sind Auxerrois, Chardonnay (nur für Schaumwein zugelassen), Riesling und Pinot noir (als Blanc de Noirs). Der Crémant rosé ist sehr selten und wird lediglich aus Pinot Noir erzeugt Die besondere Persönlichkeit und einwandfreie Qualität des Crémant d´Alsace sind der Grund, warum dieser heute an erster Stelle der in Frankreich hauskonsumierten Schaumweine mit AOC–Bezeichnung steht. Auch im Ausland verzeichnet er einen beträchtlichen Erfolg.
Die gesamte Weinanbaufläche im Elsass beträgt weniger als 15.000 Hektar. Dies ist ein 100 km langer und 3 bis 5 km schmaler Streifen am Osthang der Vogesen. Die meisten Weinberge befinden sich auf einer Höhe von 200 bis 400 Metern und genießen ein warmes und sonniges Klima mit weniger als 500 mm Niederschlag pro Jahr. Im Elsass werden fast ausschließlich Weißweine erzeugt. Nur 5% der Jahresproduktion (ca. 150 Mio. Flaschen) sind Rosé – oder Rotweine. Seit 1962 hat das Elsass das Recht seine besten Weine mit dem A.O.C.-Siegel (die höchste Stufe der Qualitätsweine in Frankreich) zu kennzeichnen. 1975 folgte die Appellation "Alsace Grand Cru" – eine Ehre, die nur wenige Weinanbaugebiete im Land haben. Dies bringt strenge Qualitätskontrollen, Begrenzung der Anbauflächen und Festlegung der zugelassenen Rebsorten mit sich. Für die derzeit 51 Grand Crus sind nur vier Rebsorten zugelassen: Riesling, Gewürztraminer, Muscat und Pinot Gris. Dabei stellt sich natürlich schon die Frage, warum beispielsweise ein Pinot Noir nicht in den Grand Cru Status gelangen soll?



 
     

   © 2006.04.08 by Andrej Smigoc Krefeld