Essen / Trinken

   
Essen und Trinken

Das Frühstück (Petit déjeuner) besteht in Frankreich noch immer nur aus einer Tasse Kaffee oder Tee, einem Croissant, Marmelade und Baguette. Kaffee gibt es als Café (kleine Tasse schwarzer Kaffee) und als Crème bzw. Grand crème (Kaffee mit Milch). Die üppigen Frühstücksbüffets haben sich nur in den internationalen Hotelketten durchgesetzt. Das bretonische Mittagessen fällt dagegen reicher aus, beschränkt sich aber oft auf nur einen Gang. Ein Gegenteil dazu ist das Abendessen.

In Frankreich wird das Mittagessen ab 12 Uhr eingenommen und das Abendessen (Diner) zwischen 19 und 22:30 Uhr. Die Franzosen legen großen Wert auf eine abwechslungsreiche, gut aufeinander abgestimmte Speisefolge, die von passenden Weinen begleitet werden. Eile ist verpönt, beim Servieren ebenso wie beim Essen, für das man schon mit 2 Stunden und auch mehr rechnen sollte. Fast alle Restaurants bieten neben den einzelnen Gerichten (à la Carte) auch Menüs an, die man bevorzugen sollte (nicht nur, weil sie preiswerter sind). Man beginnt mit einer kalten oder warmen Vorspeise, wozu die Pasteten (Foie gras de canard: französisch für "fette Leber" oder Stopfleber ist eine kulinarische Spezialität, die aus der Leber von Gänsen oder Enten gewonnen wird), gratinierte Muscheln, Austern und gebackener Ziegenkäse gehören. Darauf folgt die Hauptspeise (in gehobenen Restaurants auch zwei Hauptgerichte), und man schließt mit Käse ab. Obst, Dessert und Kaffee werden anschließend gereicht. Zum Essen wird immer geschnittenes Baguette und dazu salzige Butter seviert.

In den ländlichen Gegenden findet man Restaurants und Bars, die ein günstiges und gutes Mittagsmenü anbieten. Günstig essen kann man auch in den Restaurants der großen Kaufhäuser, in Cafés und Brasserien.

Das Besondere in der Bretagne sind die zahlreichen Crêperien. Crêpes sind nicht nur eine beliebte Zwischenmahlzeit, sondern können in einem Menü aus mehreren salzigen Crêpes (Galette) als Hauptspeise und einem (oder auch mehreren) süßem Crêpe als Dessert eingenommen werden. Dazu trinkt man Apfelmost (cidre) oder Buttermilch (lait baratté).

Alle wichtigen Details für die Entrichtung eines Trinkgeldes für guten Service sind hier zusammengefasst:

•Trinkgeld ist in Frankreich im Preis inbegriffen (ca. 15 % des Gesamtpreises).
•Ein sogenanntes pourboire (Trinkgeld) wird aber trotzdem gegeben
•Wie viel Trinkgeld angemessen ist entscheiden Sie, als Richtlinie können Sie 5% der Rechnungssumme nehmen maximal aber 10%
•Trinkgeld wird in Frankreich immer bar gegeben, auch wenn Sie sonst mit Kreditkarte bezahlen
•Aufgerundet wird es nicht! Das Trinkgeld wird getrennt vom Rechnungsbetrag gezahlt
•Typisch französisch: Wenn man die Bar oder das Restaurant verlässt, bleibt das Trinkgeld einfach auf dem Tisch liegen

Die gesalzene Butter,

aus frischer Rohmilch geschlagen, gewaschen und geformt, ist seit dem Mittelalter unumgängliche Beilage aller bretonischen Spezialitäten. Als Zeichen der Gastfreundschaft und des Respekts stand sie gut sichtbar für jeden Besucher auf dem Tisch. Die saftigen grünen Wiesen der Bretagne geben der Milch einen unnachahmlichen Geschmack und machen die mit Meersalz angereicherte Butter besonders cremig. Heute stammen 30 % der in Frankreich verzehrten Butter aus bretonischer Produktion, begünstigt durch das fruchtbare Weideland und die sehr intensive Milchviehhaltung.



Cidre, Muscadet, Erdbeerlikör und der Honigwein, sind die Nationalgetränke der Bretonen.

Cidre, ist ein leichter spritziger Apfelwein mit 2–5 % Alkohol, der vor allem in Crêperien getrunken wird. Für die Herstellung werden Apfelsorten mit hohem Tanningehalt verwendet. Die Fermentierung findet bei relativ niedrigen Temperaturen von 4°C bis 15°C statt, was einen wesentlichen Einfluss auf die Dauer der Fermentierung und somit auf das Aroma hat. Kurz bevor der Zucker vollständig durch die Hefen umgesetzt (fermentiert) ist, wird der Cidre in neue Fässer umgefüllt. Die meisten Hefen und Schwebstoffe verbleiben im alten Fass. Das neue Fass wird ohne Lufteinschluss gefüllt und dicht verschlossen. Durch Fermentation des restlichen Zuckers entsteht dann die Kohlensäure und macht den Cidre haltbar. Durch Zugabe von Zucker kann der Alkoholgehalt noch gesteigert werden. Der Cidre ist in kurzer Zeit trinkfertig, kann aber auch zwei bis vier Jahre lang im Fass gelagert werden. Mit den modernen Pressen, lassen sich aus 100 Kilogramm Äpfeln etwa 75 bis 80 Liter Saft gewinnen. Traditionell wird der Cidre aus bolées getrunken – kleinen Tassen oder Schalen. Manche Cidresorten, vor allem in Asturien, werden auch nach der Méthode champenoise hergestellt. Cidre dient ebenfalls als Ausgangsprodukt für die Destillation von Calvados. Als Kir Breton oder Kir Normand wird ein Mischgetränk aus Schwarzem Johannisbeer Likör (Creme de Cassis) und Cidre bezeichnet.



Besonders zu Fischgerichten passend ist der frische und trockene Muscadet oder der Gros Plant du Pays Nantais, beide aus der Gegend um Nantes. Angeboten werden natürlich auch die anderen französischen Weine. Kategorien sind Vin de pays (einfacher Landwein), Vin délimité de qualité supérieure (VDQS) und Weine mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, Appellation d‘Origine Contrôlée (A.C.) oder (A.O.C.).

Eine bretonische Spezialität ist der Erdbeerlikör (Liqueur des fraises de Plougastel) und der Honigwein Chouchenn. Nicht auslassen sollte man als >digestiv< den normannischen 40–prozentigen Apfelschnaps Calvados, oder seine bretonische Variante, den Gnole.

Widersprüchliche Bretagne

Obwohl die Bretagne der größte französische Erzeuger von Milchprodukten ist, kann sie sich keiner besonderen Käsetradition rühmen von den Käsesorten Curé Nantais und Tomme Trappiste de Timadeuc (ein milder Käse mit Nussaroma und einer gelben Rinde) einmal abgesehen. Ein weiterer aus Kuhmilch produzierter Käse ist der Joie de Notre Dame, hergestellt in einem Kloster, seine Reifung dauert fünf Wochen. Erst mit der Einführung von Milchquoten haben die bretonischen Landwirte ihre Produktion umgestellt und zur Freude von Käseliebhabern zahlreiche neue Käsesorten kreiert.

Bretonisches Bier

Auch das bretonische Bier zählt zu den symbolträchtigen traditionellen Getränken der Region. Seit etwa 20 Jahren haben begeisterte Brauer diese alte Tradition und das Brauereiverfahren aus dem 17. Jh. wieder aufleben lassen. Heute sind in den vier Départements der Region knapp 15 Brauereien und Kleinbrauereien angesiedelt. So erklärt sich auch die große Vielfalt an Bieren, die unter wohlklingenden Namen vermarktet werden und eine gewisse bretonische Identität bezeugen. Auch wenn jede Brauerei ihre Eiengeheit pflegt (Bier gebraut mit Meerwasser, Algen, Cidre, usw.) ist den bretonischen Bierbauern doch eins gemein: die Leidenschaft eines traditionellen Savoir–faires!

Einkaufen

Die üblichen Geschäftszeiten sind Mo – Sa von 9–12.30 und von 14–19 Uhr. Bäckereien (Boulaengeries) haben meist schon ab 7 oder 8 Uhr sowie zusätzlich Sonntagvormittag geöffnet. Teilweise schließen Sie dafür am Montag.
Ein breites Angebot verschiedener Waren findet man auch auf den    Märkten (Marché), die fast jeder Ortschaft in der Bretagne einmal wöchentlich veranstaltet. Markttag in der Bretagne bedeutet Festtag. So hat jedes Dorf, jeder Ort seinen eigenen Markt von ganz besonderer lokaler Prägung. In der Regel gibt es dort eine bunte Kombination von Antiquitäten, Kleidern und frischen Lebensmitteln. In den Hafenstädten kann man hier außerdem preiswert fangfrischen Fisch, Krustentiere und Muscheln in reichhaltiger Auswahl einkaufen. Das ist für den Reisenden eine gute Gelegenheit, das Land kennen zu lernen und die Spezialitäten der Gegend zu kosten, die oft von den Erzeugern selbst angeboten werden. Der Markttag beginnt in vielen Gemeinden der Bretagne etwa um 8 Uhr morgens und dauert bis in die Mittagsstunden. Wegen ihrer empfindlichen Produkte sind vor allem die Fischhändler spätestens um 13 Uhr wieder vom Markt verschwunden, so wie auch die meisten anderen Marktstände mit frischen Milchprodukten, Eiern, Fleisch und Geflügel sowie Obst und Gemüse am Mittag schliessen. Es empfiehlt sich, bei den großen Supermärkten (Intermarché, E.Leclerc, Champion, Géant, Super U etc.) auf dem Land oder in Gewerbegebieten einzukaufen. Es gibt genügend Parkplatz und die Lebensmittel sind preiswerter.

 Fische und Krustentiere: Wörterbuch (Deutsch-Französisch)
 

 

 

 
     

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